Quadratische Fliesen und Deckenplatten prägen unauffällig den Raum, die Farbgestaltung ist neutral in weiß und grau. Je nach Standpunkt sieht man jedoch fast immer Rauten. So funktioniert unsere optische Raumwahrnehmung: Anhand der Schrägen und Winkel wissen wir, wo wir uns im Raum befinden. 

Eine Vorgabe war es, den Schall zu minimieren. Mit dem Schallschutzmaterial Nitona, einem technischen Filz, kombiniere ich reliefartig Rauten auf den Wandflächen der Pausenhalle und der Flure. Jede Raute hat eine Nut in der Mitte – so kann die Raute aufgeklappt werden. Es entsteht ein Relief mit unterschiedlich weit aufgeklappten Dreiecken. Die Rauten werden auf einer Filz-Grundplatte befestigt. So entstehen mehrere Reliefs, welche die Raumwahrnehmung der vorhandenen quadratischen Fliesen und Deckenplatten spielerisch aufnehmen, aber die übliche Wahrnehmung durch die freie Kombination der Rauten-Elemente aufbricht. 
Die Rautenflächen verbleiben farblich zurückhaltend in weiß, dagegen werden alle Bruch- und Schnittkanten und einige der Rückseiten in Neonfarben (orange, pink, magenta) bemalt. Durch die unterschiedlich stark aufgeklappten Rauten erscheinen die Schnittkanten wie eine Linierung. Die Neonfarbe wird von den weißen Flächen reflektiert. Je nach Lichteinfall und Standort ändert sich die Wahrnehmung des Werkes.

Gewünscht war eine Miteinbeziehung der SchülerInnen in die Kunst. Hierzu haben alle Klassen zu vier Märchen gemalt. Inspiriert davon, sind einzelne Rauten stilistisch und inhaltlich passend von mir bemalt worden. Sie greifen Eckpunkt in den Erzählungen der Märchen auf. So identifizieren sich die Klassen mit „ihren“ Märchen.

Text von Tanja Lebski