Jan Leven

omnis cellula… | 2007 | Mainz

Der Titel der Arbeit bezieht sich auf Rudolf Virchows (1821-1902; dt. Pathologe, Begründer der Zellularpathologie) Lehrsatz „omnis cellula e cellula“ (Jede Zelle entstammt einer Zelle).

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Inhaltlich nimmt die Installation Bezug auf die Aufgaben der Pathologie, deren Grundlage die Zytologie (Zelllehre) und die Histologie (Gewebelehre) bilden.

Die Strukturen der Edelstahlformen erinnern an mikroskopische Präparate oder die Anlage von Kulturen in Petrischalen. Gestalterisch sind es erfundene und stark abstrahierte Formen, die Abbildung realer Vorbilder ist nicht intendiert, vielmehr zielen die einzelnen Elemente darauf ab, die große Vielfalt zellförmiger Strukturen und Elemente zu zeigen.

Aufgrund der teilweise filigranen Strukturen wird bewusst auf eine farbige Gestaltung der Einzelelemente verzichtet, die sich möglicherweise als „bunte Ornamentik“ in der Wahrnehmung manifestieren würde, im Mittelpunkt steht der graphische Eindruck der Formen. Dieser wird unterstrichen durch die Einbeziehung der Wand als Projektionsfläche. Wegen der unterschiedlichen Abstände entsteht anhand der Licht/Schattenbilder eine räumliche Tiefenwirkung, die eine dreidimensionale Wahrnehmung der Elemente ermöglicht, sie „schweben“ sozusagen vor der Wandfläche. Dabei wandelt sich der Anblick durch den sich ändernden Sonnenstand ständig: Beginnend auf der rechten Seite des Gebäudes wandert die Sonne im Tagesverlauf um die Halbkreisform des Hörsaalanbaus herum. Während die frontal angestrahlten Elemente ihr Schattenbild im direkt dahinter liegenden Wandbereich erzeugen, ist zugleich an einem anderen Wandsegment ein stark seitlich verzeichneter Schatten sichtbar.

Text von Jan Leven

Jan Leven

geboren 1960 in Frankfurt

lebt und arbeitet in Bereborn

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Allgemeine Pathologie

Langenbeckstraße 1 
55131 Mainz