Birgid Helmy
Skater_in | 2023 | Worms
Es handelt sich um zwei lebensgroße, farblich gefasste Figuren jugendlicher Skater_innen in der Höhe von ca. vier Metern über dem Boden schwebend.
Der Ausgangspunkt für die Skulpturengruppe „Skater_in“ entwickelte sich über den Leitgedanken der Schule „KRS+“.
Dabei steht „KRS+“ für: Kompetent, Respektvoll, Sozial, Tolerant. Diese Eigenschaften bzw. soziale Verhaltensmuster, sind eine wichtige Voraussetzung im Sport und in der Gruppe um Selbst- und Fremdgefährdung zu vermeiden. Rücksichtsloses und egoistisches Verhalten beim Skaten kann sehr gefährlich sein.
Skaten, eine relative junge Sportart, entstand im subkulturellen Milieu. Sie entwickelte sich aus der Jugendszene und wird aufgrund der besonderen körperlichen und geistigen Herausforderung fast ausschließlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen praktiziert. Dabei ist sie nicht, wie viele andere Sportarten, durch finanzielle Hürden und komplizierte Voraussetzungen, einem finanziell und sozial etabliertem Milieu vorbehalten. Sie wird meist auf der Straße oder im urbanen Stadtraum ausgeübt. Der ursprünglich von männlichen Skatern dominierte Sport wird zunehmend von weiblichen Skaterinnen ausgeführt. Die steile Karriere dieser Sportart gipfelte 2020 mit der Aufnahme in das olympische Programm.
Zu den bereits genannten Eigenschaften brauchen die Skater_innen Mut, Ausdauer, Disziplin und Frustrationstoleranz. Eigenschaften die auch in der Schule, in der Ausbildung und im allgemeinen Leben von großer Bedeutung sind.
Neben der allgemeinen ästhetischen Erfahrung die Kunst am Bau vermittelt, möchte die Arbeit „Skater_in“, Jugendliche direkt ansprechen. Zum einen, um die Identifikation mit ihrer Schule zu stärken und zum anderen, den Mut zur eigenen Lebensgestaltung und –freude zu fördern.
Die realistische skulpturale Darstellung von Menschen gehört in das klassische Kunstprogramm und repräsentiert eine der ältesten künstlerischen Techniken. Das aktuelle Thema Skaten, die Farbigkeit und das zeitgenössischen Material finden in diesen Skulpturen eine Symbiose von alt und neu. Sie entsprechen damit formal, auch -im übertragenen Sinn-, der Erweiterung des alten klassischen Schulgebäudes durch die farbig gestaltete Aufstockung., eine der ältesten künstlerischen Ausdrucksformen -die figürliche Plastik- und das damit verbundene kulturelle Erbe, über zeitgenössische künstlerische Konzepte und Themen, aber auch über moderne Materialien in der Gegenwart zu verankern.
Text von Birgid Helmy
Goethestraße 10 a
67547 Worms