Heinz Prüstel

Freiplastik | 1978 | Mainz

Zwei Plastiken aus Leichtmetall wurden in Sichtweite voneinander vor dem Gebäude des Landesbetriebs für Daten und Information platziert.

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Sie sind Kombinationen aus unterschiedlichen Bearbeitungen von Blechen. Balkenähnliche Vierkantstreben bilden das Grundgerüst, um das sich Flächen aus dünnem Blech biegen, die von schmalen Blechstreifen durchdrungen und befestigt werden. Auch um die kantigen Stützen sind diese Streifen gewickelt, als sei alles nur provisorisch errichtet worden. Während sich eine der beiden Plastiken hochaufragend dem Betrachter entgegenstellt, liegt die Zweite – wie gestürzt – längs auf dem Boden. Der Korpus ist geöffnet und bildet ein scheinbar ausgeweidetes Rippengewölbe. Die Stehende hingegen trägt zum Eingang des Gebäudes gerichtet einen pfeilförmigen Harnisch aus gewölbten, sich überlagernden Flächen, die an den Überschneidungen zusätzlich geschweißt wurden.

Die beiden Plastiken bilden Charaktere, welche Gegensatzpaare wie Verschlossen und Offen, Aktiv und Passiv, Gegenwärtig und Vergangen verhandeln. In ihrer zeitlichen Dimension verweisen sie zuletzt auch auf die Fragilität der Kunst an sich, die sich hier in dem scheinbar provisorischen Aufbau, dem Verwenden von dünnen, an Haut erinnernden Blechen, und der Wahl von Leichtmetall zeigt.

Heinz Prüstel

geboren 1917 in Hornberg

gestorben 2001 in Mainz

Landesbetrieb Daten und Information

Valenciaplatz 6
55118 Mainz