Kathrin Schneider

Orbit | 2018 | Mainz

linker Blick auf die Wandarbeit
linker Blick auf die Wandarbeit

Orbit –
Mal kleiner, mal größer, verteilen sich die achteinhalb Kreisformen spielerisch wie Planeten, auf der Längsseite der Turnhalle. Mal scheinen sie einem Verlauf oder einer Linie zu folgen, mal überlagern sie sich, haben unterschiedliche Achsen, kippen, werden zusammengezogen oder rücken voneinander weg. Alles ist in Bewegung –  ein dynamisches Spiel zwischen Balance und Ungleichgewicht, Orientierung, Ordnung und Chaos.

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Sport und Spiel –
Der spielerische Umgang mit den runden Formen und Flächen sowie mit den Linien und Markierungen der Spielfelder legen die Assoziation zum Ballspiel nahe. Die Teilung der Formen durch das Webnet der Zuschauergalerie, hinter dem sie zu verschwinden scheinen, greift diese Assoziation auch räumlich wieder auf. Mir gefällt der Gedanke, dass der Mittelkreis des Basketballfeldes, um den sonst die Mitglieder der Teams verteilt sind, hier als eine Art Saturn eigene Bahnen zieht und dass die Angreifer beim Handball sich im Orbit des gegnerischen Torwarts bewegen. 

Raum – 
Die Ausweitung der Malerei auf die korrespondierenden Flächen oberhalb der Zuschauergalerie bildet als optische Verklammerung der beiden extremen »Längsformate« einen Rahmen um diese und einen Ausgleich der extremen Länge. So durschneidet sie die Raumkonstruktion nicht, sondern verdeutlicht im Gegenteil weitere räumliche Zusammenhänge. Mir geht es um eine Verschränkung von Raum und Malerei, bei der die architektonischen Elemente (Pfeiler, Fugen, Webnet, Querstreben) Teil des Spiels von Überlagerung, Unterbrechung, von Davor und Dahinter werden und zu einer weiteren Rhythmisierung der Malerei beitragen. Im Zuschauerbereich bleiben die Pfeiler dabei frei, um die Einheit der Fläche des Webnets zu erhalten.

Betrachter –
Der Betrachter auf dem Spielfeld ergänzt gedanklich die Formen, wo die Galerie sie unterbricht. Der Zuschauer auf der Besuchergalerie wird dabei Teil der Malerei, er ist in das Spiel(feld) miteingebunden, bewegt sich innerhalb der abstrakten Formen und Flächen und wird ihnen zugeordnet. Umgekehrt bietet sich diesem wiederum beim Blick auf das Spielfeld mit den Sportlern ein ähnlicher Anblick.

Text von Kathrin Schneider

Kathrin Schneider

geboren 1982 in Mainz

lebt und arbeitet in Mannheim

http://www.kathrinschneider.com/

Grundschule Münchfeldschule

Watfordstraße 30
55122 Mainz

Galerie (5 Bilder)
linker Blick auf die Wandarbeit
linker Blick auf die Wandarbeit
rechter Blick auf die Wandarbeit
rechter Blick auf die Wandarbeit
Blick auf die Wandarbeit
Detail der Wandarbeit
Licht-und Schattenspiel auf der Stirnwand der Halle, seitlicher Blick auf die Wandarbeit
Licht-und Schattenspiel auf der Stirnwand der Halle, seitlicher Blick auf die Wandarbeit
Blick auf die Wandarbeit
Spiel und Kunst verschränken sich