Die Installation ist inspiriert von dem frechen Kinderlied „wir werden immer größer“, das von Kindern im Kita-Alter mit Begeisterung gesungen wird. Sie macht den spannenden, weil im Verborgenen stattfindenden Wachstumsprozess nicht nur sichtbar, sondern auch bespielbar und schließlich messbar. Auf spielerische Weise machen die Kinder Erfahrung mit den Regeln der Zentralperspektive und dem Phänomen der optischen Täuschung, ohne dass diese thematisiert werden müssen.
Auf dem langgestreckten Weg zum Eingang der Kita besteigen die Kinder ein Basaltpodest, auf dem die Umrisse von stilisierten Figuren in aufsteigender Größe aufgereiht sind. Die Umrisse sind vierfach geschichtet, sodass jeweils ein Tor entsteht, durch dass die Kinder – je nach Größe – gebückt und zunehmend aufrecht – hindurchklettern können. Am Ende angekommen, werden beim Zurückblicken entsprechend der zentralperspektivischen Verkürzung alle Figuren gleichzeitig sichtbar. Jede Figur passt in die jeweils größere.
Auf einem zweiten Podest stehen zwei flächige Figuren. Die eine zeigt die farbenfrohen Umrisse in konzentrischer Abfolge und erlaubt durch ein Guckfenster im Zentrum den Blick zurück auf die sich verjüngende Figuren auf dem ersten Podest. Auf der zweiten Figur ist zum Abschluss des Parcours eine Messleiste aufgebracht, sodass die Kinder tatsächlich überprüfen können, ob sie „im Schlaf“ (so heißt es in dem Lied) etwas größer geworden sind.

Text von Maria Hill