Entscheidung
Selters | Integrierte Gesamtschule Selters
Anlass und Ziel:
Die in der Trägerschaft der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises stehende Integrierte Gesamtschule Selters wurde im Zuge der Schulreform von einer RealschulePlus in eine Schule mit gymnasialer Oberstufe umgewandelt. Im Rahmen der Aufstockung der Klassenzüge konnte der Bedarf an Plätzen nicht mehr gedeckt werden. Durch die Erweiterung des Schulgebäudes wurde ein zusätzliches benötigtes Platzangebot und eine Mensa geschaffen.
Für die künstlerische Ausgestaltung wurde eine möglichst schattenspendende Kunst auf dem eher schlichten Schulhof erwünscht.
Verfahren:
Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerberverfahren
Eingeladene Künstlerinnen und Künstler:
Philipp Dreber
Kollektiv Mother of Pearl
Joseph Carlson
Gabi Bruckmann
Jill Senft
Wettbewerbsaufgabe (Auszug):
Die Ausloberin wünscht sich eine künstlerische Ausgestaltung der Sitzstufenanlage auf dem Schulhof, die gleichzeitig eine Beschattung für die Schüler/innen schafft. Das Kunstobjekt sollte sich an Lebenswelt und den Bedürfnissen der Schüler/innen orientieren und einen Mehrwert für die Kinder darstellen. Die Sitzstufenanlage soll zum Verweilen oder sich Zurückziehen in den Schatten anregen und nicht bespielbar sein.
Entscheidung Preisgericht:
Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin die Arbeit „Blowin‘ in the wind“ des Künstlers Joseph Carlson zur Ausführung.
Begründung der Jury:
Einstimmig sprachen sich die Jurymitglieder des Preisgerichts für den Wettbewerbsbeitrag "Blowin’ in the Wind" von Josef Carlson aus. Insbesondere der Vertreter der Schulleitung betonte, der Entwurf spiegele genau das Verständnis der Schule als bunte, sehr breit aufgestellte lebendige Gemeinschaft und sorge für einen "Hingucker" auf dem eher kargen Schulhof.
Konzeptidee vom Künstler:
"Blowin’ in the Wind" ist eine raumgreifende Kunstinstallation, die Leichtigkeit und Dynamik miteinander verbindet. Herzstück der Sitzstufenanlage im Innenhof ist ein skulpturales Ensemble aus großformatigen, künstlerisch gestalteten Flugdrachen, die an konischen, gebogenen Stahlmasten in die Höhe ragen. Die Drachenobjekte, gestaltet in vielfältigen Formen und leuchtenden Farben, scheinen im Wind zu tanzen. Der schwebende Charakter erzeugt ein lebendiges, atmosphärisches Spiel zwischen Kunst und Raum. In den aus Aluminiumplatten gefertigten Drachenobjekten sind durch Laser-Perforation abstrahierte Porträts von Kindern und Jugendlichen eingelassen, reduziert auf das Wesentliche, aber dennoch in ihrer Individualität erkennbar. Die Kunstobjekte stehen sinnbildlich für den Wunsch der Jugend nach Selbstfindung, Unabhängigkeit und Freiheit, zugleich spiegeln sie die Kräfte der Natur. Neben der ästhetischen Wirkung übernimmt das Kunstwerk auch eine funktionale Rolle im öffentlichen Raum: Die skulpturalen Objekte spenden Schatten und strukturieren den Raum, ohne ihn zu beschweren. Ihre Leichtigkeit im Zusammenspiel mit der Höhe der Masten lässt eine offene, einladende Atmosphäre entstehen, die zur Interaktion, zum Innehalten und zur Reflexion einlädt. Je nach Tageszeit und Sonnenstand projizieren die Kunstobjekte Schattenbilder auf den Boden, die sich ständig verändern. Licht und Schatten erweitern die Installation um eine weitere visuelle Ebene – sie sind gleichsam flüchtige Momente. Der Dialog zwischen Raum, Bewegung und Wahrnehmung wird zum zentralen Element der künstlerischen Gestaltung. Mit der Kunstinstallation entsteht ein ausdrucksstarkes Bild für positive Energie – sie gibt der Schule ein sinnstiftendes Identitätsmerkmal
Das Ministerium der Finanzen hat die Unterlagen zum Wettbewerbsverfahren nicht auf Rechtmäßigkeit und/oder Vollständigkeit überprüft und übernimmt daher keinesfalls eine Haftung.
60.000,00 € (brutto) inkl. Material und Honorar
Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerberverfahren
Zentrale Vergabestelle - Jennifer Schmidt
02602 124-637
Mail: jennifer.schmidt(at)westerwaldkreis.de
© Joseph Carlson

© Joseph Carlson

© Joseph Carlson
