Entscheidung

Bechtheim | Kindertagesstätte

Anlass und Ziel:
Die Ortsgemeinde Bechtheim baut derzeit eine neue fünfgruppige Kindertagesstätte. Die örtliche Einrichtung war nicht mehr zu ertüchtigen, sodass die Gemeinde sich für einen zweigeschossigen Neubau entschieden hat. Im Zusammenhang besteht für die Ortsgemeinde die Möglichkeit zur Kunst-am-Bau. 

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Verfahren:
Nichtoffener Kunst-am-Bau Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren.

Eingeladene Künstlerinnen und Künstler:
-    Kristina Lorentz aus Hackenheim
-    Otmar Theodor Sattel aus Berlin
-    Christina Wildgrube aus Kemberg
-    Waldemar Bachmeier aus Nürnberg
-    Veronika Olma aus Neuhemsbach
-     Joseph Carlson aus Freiburg

Wettbewerbsaufgabe (Auszug):
Nach der Vorstellung des Bauherrn soll möglichst eine erlebbare Kunst am Bau geschaffen werden, welche sich vor allem im großzügigen Außenbereich wiederfinden soll. Der genaue Standort soll je nach Art der Kunst im Prozess festgelegt werden.
Die Umsetzung der Kunst am Bau als Kunstwerk soll den nachhaltigen Charakter des Gebäudeprinzips widerspiegeln. Mit dem Kunstwerk soll eine Identität geschaffen werden, die für den Standort der Kindertagesstätte prägend ist. Thematisch, sowie auch in der künstlerischen Formensprache werden den Teilnehmenden weitgehende Freiheiten eingeräumt. Es wird jedoch erwartet, dass die künstlerische Arbeit eigens für diesen Ort und die beschriebene Aufgabe entwickelt wird. Es sind Materialen zu verwenden, die der Nutzung von Kindern entsprechen und deren Sicherheit gewährleisten. Bei der Auswahl sowie bei der Verarbeitung der Materialien ist folgendes zu beachten:
-    Wetter- und Witterungsbeständigkeit bei Outdoorkunst
-    Langjährige Haltbarkeit
-    Vermeidung von Verletzungsgefahren
-    Instandhaltung ohne größeren Aufwand
-    Vandalismussicher aber erlebbar

Entscheidung Preisgericht:
Die Entscheidung fiel auf den Entwurf von Herrn Joseph Carlson aus Freiburg.

Begründung der Jury:
Die Beurteilungen hielten sich sehr streng an den Ausschreibungsunterlagen. Kriterien waren hier insbesondere Nachhaltigkeit, Erlebbarkeit / Nutzbarkeit, Identität zur Kita und Region, Langlebigkeit, Instandhaltung, Brandschutz, Sicherheit für Nutzer, Vandalismusgefahr, Gesamtkonzeption, Bezug zur Kunst usw.. Nach der Wertungsrunde wurden die ersten Beiträge auf Platz 6, auf Platz 5, auf Platz 4 und Platz 3 gesetzt. Hier waren sich die Juroren einig, dass die o.g. Kriterien im Vergleich am wenigsten erfüllt wurden. Im weiteren Gespräch wurde über die beiden letzten Wettbewerbsbeiträge diskutiert. Nach kurzer Beratung kam man zum Ergebnis, dass Platz 1 auf Herrn Joseph Carlson aus Freiberg entfällt.

Konzeptidee vom Künstler:
Der Tanz der Steine
Die Kunstinstallation „Der Tanz der Steine“ ist eine Komposition aus Form, Farbe und Bewegung, die sich als lebendige Skulptur in den architektonischen Raum der Kita einfügt.
Zwanzig farbenfrohe Objekte, die sich in einem spannungsvollen Dialog mit ihrer Umgebung befinden, greifen in ihren Proportionen das Gestaltungsmuster der Fassade auf und erinnern zugleich an überdimensionale Dominosteine. Ihre geneigte Position und die rhythmische Anordnung in einem Kreissegment erzeugen eine visuelle Choreografie, die Assoziationen an ein tänzerisches Spiel der Formen weckt. Die optisch „fallenden“ Steine suggerieren Bewegung und Energie und schaffen für die kleinen Kinder ein faszinierendes Spannungsmoment.
Die Steine sind exakt in einem Winkel von 65 Grad geneigt. Ihre Anordnung innerhalb des Kreissegments mit jeweils gleichen Abständen erzeugt einen harmonischen, fast musikalischen Rhythmus. Dieses Wechselspiel zwischen Ordnung und Dynamik macht die Installation zu einem künstlerischen Statement über Balance, Wandel und Interaktion. Das Farbkonzept basiert auf einem fein abgestimmten Verlauf von Gelb, Orange, Hellgrün, Grün, Hellblau bis Blau - Farben, die Leichtigkeit und Fröhlichkeit vermitteln. Der sanfte Übergang zwischen den Farben vermittelt das Gefühl von fließender Bewegung und unterstreicht die tänzerische Anmutung der Installation. Je nach Perspektive und Blickwinkel verschmelzen die Farben zu neuen Kompositionen.
Neben der ästhetischen Wirkung entfaltet die Installation eine interaktive Dimension: Die gestalterische Anordnung der Steine schafft einen geschützten Bereich, der die Kinder zum Spielen, Verweilen und Entdecken einlädt. Das Kreissegment bildet einen kommunikativen Raum, der soziale Interaktion fördert und die Steine zu einem zentralen Treffpunkt im Außenbereich macht. „Der Tanz der Steine“ ist eine künstlerische Inszenierung von Bewegung, Raum und Farbe. Sie bereichert die Kita nicht nur als gestalterisches Element, sondern auch als Inspirationsquelle für Kreativität, Neugier und ästhetische Bildung. Sie schafft einen Ort, an dem Kunst, Architektur und das Erleben von Raum auf spielerische Weise miteinander verschmelzen.

Das Ministerium der Finanzen hat die Unterlagen zum Wettbewerbsverfahren nicht auf Rechtsmäßigkeit und/oder Vollständigkeit überprüft und übernimmt daher keinesfalls eine Haftung.

Ausgelobte Summe
40.000,00 € (brutto) inkl. Material und Honorar
Art des Verfahrens
Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerberverfahren
Termine
04.07.2025
Veröffentlichung Entscheidung
Auslober
Ortsgemeinde Bechtheim
Christian Scheuermann
06242 5004 301
Mail: c.scheuermann(at)vg-wonnegau.de
Galerie (2 Bilder)
Entwurf mit 20 farbfrohe Steine in einem Winkel von 65 Grad vor dem Gebäude
Entwurf Der Tanz der Steine
Entwurf mit 20 farbfrohe Steine in einem Winkel von 65 Grad auf dem Gelände
Entwurf Der Tanz der Steine
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