Durch die Tor-Skulpturen wird der Besucher eingeladen diesen Ort zu betreten, die Tore zu durchschreiten und über den Ort und seine Bedeutung zu reflektieren.
Die Fahnentücher in den Farben Rot, Gelb und Schwarz sind der Farbgebung der Deutschen Fahne entlehnt.
In Ihrer Dimensionierung beziehen sich die Tore auf die umliegende Architektur, aber ebenso auf die menschliche Grösse. Es werden neue Sichtachsen zu den umliegenden Gebäuden mit ihrer jeweiligen Geschichte eröffnet.
Der durchschreitende Besucher setzt die Tore aber auch miteinander in Verbindung. Es tun sich neue Wege, Blinkwinkel und Perspektiven auf, die den Platz und die Umgebung erlebbar machen und zum Verweilen und Reflektieren einladen.
Die künstlerische Arbeit „Drei Farben“ verleiht dem Platz eine Identität. Die Ausrichtung der Fahnenmaste und damit der gelenkte Blick der Besucher ist auf architektonisch sowie städtebaulich wichtige Orte gerichtet.
Die schwarze Fahne liegt in der Sichtachse zum Panoramafenster des Neubaus am Deutschhaus, in dem das Restaurant untergebracht ist. Das Restaurant birgt als zentrale Begegnungsstätte für Besucher, Bewohner und Politiker das Potential des Austausches. Es soll sich in Zukunft zu einem Ort entwickeln, an dem Demokratie aktiv erlebt und gestaltet wird. Bereits von der Großen Bleiche als Hauptzufahrt aus wird der Blick durch diese schwarze Fahne in Richtung des Restaurants geleitet.
Ein weiterer Fahnenmast ist auf den Balkon des Deutschhauses hin ausgerichtet. Als historischer bedeutsamer Ort symbolisiert der Balkon die Idee und den Ursprung von Demokratie, von dem aus 1793 die Demokratischen Prinzipien (Freiheit, Gleichheit, Volkssouveränität) ausgerufen und begründet wurden.
Die Ausrichtung der dritten Fahne und damit der Fokus auf das Schloss, spannt städtebaulich den Bogen.
Die Skulpturen haben aufgrund ihrer Grösse und ihrer Farbigkeit Signalwirkung, da sie bereits aus der Ferne und aus sämtlichen Richtungen kommend wahrgenommen werden.

Inhaltliche Darstellung
Die drei Fahnentücher lassen sich in ihrer Farbigkeit zur deutschen Fahne addieren, wodurch das Kunstwerk dazu anregt, über ihre ursprüngliche sowie heutige Bedeutung zu reflektieren. Als Symbol für das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten wurde zum Hambacher Fest 1832 erstmals die Schwarz-Rot-Goldene Trikolore gezeigt. Die Farben des Kunstwerks verweisen auf eine Original-Fahne vom Hambacher Fest, die als Symbol für die frühen Demokratiebestrebungen auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz im Plenarsaal des Landtags zu sehen ist. 
Durch die Aufteilung der Farben und ihre messingfarbene Rahmung erhält jeder Fahnenmast die Qualität eines abstrakten, monochromen Gemäldes.
Durch ihre Materialität haben die Tore einerseits eine starke skulpturale Qualität, andererseits erzeugt das bewegte Bild der fließenden Stoffe im Wind ein Gefühl von Leichtigkeit.
Die Materialität der Tore steht für eine Wertigkeit die mit den umliegenden Oberflächen und Gebäuden harmonisiert.

Technische Erläuterung
Jeder der drei Flaggenmaste besteht aus einem feuerverzinkten und messingfarben pulverbeschichteten oder lackierten Vierkantstahlprofil mit einem Durchmesser von 180 mm x 180 mm x 12,5 mm. Die Maste haben eine Höhe von 9,44 Metern und ragen damit 0,50 Meter über den Neubau hinaus. Ihre Breite beträgt 3,36 Meter.

Text von Michael Sailstorfer, gekürzt von der Redaktion