Willi Bauer

ohne Titel | 2003 | Koblenz

Auf dem Vorplatz des Landeshauptarchivs sind drei Steinquader aus sardischem Granit so angeordnet, dass ein weit geöffnetes Tor entsteht.

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Die Blöcke greifen die Form des Gebäudes auf - sie beziehen sich in ihrer Klarheit auf den reduzierten Stil der 50 er Jahre. Diese Klarheit wird jedoch gebrochen, denn die Steinblöcke scheinen nur auf den ersten Blick streng Geometrisch zu sein. Tatsächlich aber senken und heben sich die Kanten, bilden steigende und fallende Flächen und erzeugen damit eine eigenartig verzerrte Perspektive, die den Körpern einen Moment der Bewegtheit verleiht. Gerade in der Verweigerung der Flucht des Gebäudes zeigt sich die bewusste Auseinandersetzung mit der Architektur. Der Weite Abstand der Blöcke schafft eine direkte Bezugnahme des linken auf den rechten Rand des Vorplatzes, sowie umgekehrt, und macht die Leere hier deutlich, überbrückt sie aber auch. Zwei der Granitquader sind fest miteinander verschränkt und bilden eine Einheit, die in ihrer Proportion und Position an Bücher erinnert, die liegen und stehen. Damit nimmt die Skulptur bereits Bezug auf das Innere des Gebäudes.

Willi Bauer

geboren 1952 in Martinshöhe

lebt und arbeitet in Heiligenmoschel

Landeshauptarchiv Koblenz

Karmeliterstrasse 1
56068 Koblenz