Liesel Metten

ohne Titel | 1992 | Mainz

Die Bildhauerin Liesel Metten ist durch ihre meist in Bronze gegossenen Tiergestalten und phantasievollen Fabelwesen bekannt.

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Mit ihrer haptisch-runden, naiven Formensprache zählen ihre erzählfreudigen Figurengruppen zu beliebten Motiven an öffentlichen Plätzen, Schulen und Kindergärten.

Für den Eingangsbereich des 1992 fertiggestellten Gebäudes der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften realisierte die Künstlerin ein etwa 20 m langes Betonrelief, das vor und entlang der statischen Foyerwand zugleich ein nach oben offenes, neues Raumkompartiment schafft. An beiden Stirnseiten öffnet sich ein Vorhang, der ähnlich einem Welttheater den Rahmen eines figurenreichen Frieses bildet, in dem Menschen und Tiere, doppelköpfige Gestalten, Himmels- und Wasserlebewesen in Erscheinung treten. In der Figur des Poeten links erscheint der römische Dichter Ovid mit einem in Spiegelschrift geschriebenen Auszug aus seinen kurz nach Christi Geburt datierten „Metamorphosen“, dessen erzählerisches Leitmotiv - „in neue Körper verwandelte Gestalten“ – auch das Thema des Frieses ist: „Alles wandelt sich, nichts geht unter….Es gibt im ganzen Weltkreis nichts Beständiges…Alles ist im Fluß.“
Diesem Schicksal ist allerdings auch das Kunstwerk selbst nicht entronnen. Im Laufe der Zeit ist es durch eine Pförtnerloge, Briefkästen und eine Poststelle sukzessive überbaut worden, so dass das Relief im heutigen Zustand nur noch in Teilen sichtbar bzw. frei zugänglich ist.

Text Justus Jonas
 

Liesel Metten

geboren 1938 in Recklinghausen

lebt und arbeitet in Nieder-Olm und Bacharach

Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (1226)

Jakob-Welder-Weg 9
55128 Mainz

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