Die geraden „übergroßen“ Sprühdosen-Striche repräsentieren die Linien eines Notenblattes, auf dem das Loblied auf die Musik in geschwungen Bögen gespielt wird. Farbe wird zu Musik. Musik wird lebendig, schafft Atmosphäre. 

Die Geschichte des Gymnasiums mit seinem Namensgeber Heinrich von Meißen alias Frauenlob wird Anhand des eingearbeiteten Lauten-Griffs und Saiten samt mittelalterlichen Noten aufgegriffen und verschmilzt mit dem Loblied. 

Das Gemälde erscheint unbegrenzt, als ob es über die Fläche hinaus sich ausdehnen möchte. Prisma-artig durchbricht es die Fensterscheiben, verändert sein Farbspektrum. Es arbeitet sich grenzenlos nach außen vor, wie der Schall der Musik. An den Wandkanten zum Flur findet sich eine gemalte dreidimensionale Komponente des Werks und schafft so Tiefgang. 

Die Auswahl der Farbskala ist zum einen Interpretation, wie wohl Frauenlob heute wäre? Eine Art „Popstar“ seiner Zeit. Laut, bunt, knallig! Dies spiegelt sich in den Farben Gelb, Orange, Rosa und Violett wider. Ein modernes Kunstwerk für eine moderne Jugend. Zum anderen wurden an der Außenfassade bewusst die Hauptfarben von Fassade, Sockel und den Randsteinen des gegenüberliegenden historischen Schulgebäudes übernommen, um das Kunstwerk in die Gesamtarchitektur zu integrieren. Das alte Gebäude springt wie Noten auf einem Blatt auf den Neubau über.