Kunst am Bau war viele Jahre lang eine "staatlich verordnete Auftragskunst" und als solche wurde sie kaum ernst genommen. Zum einen, weil Künstler*innen es sich verbaten, im Auftrag tätig zu sein, zum anderen, weil die Auswahlprozesse meist wenig professionell durchgeführt wurden.
Die Ergebnisse in den 50er bis 70er Jahren wurden nur in Ausnahmefällen von Kuratoren und Galeristinnen als nennenswerte Zeugnisse aktuellen Kunstschaffens gewertet. Das hat sich spätestens seit dem Umzug der Hauptstadt von Bonn nach Berlin sichtbar geändert.

Seit 2008 bin ich als Ausloberin der Landeswettbewerben federführend beteiligt. Ich möchte in meinem Vortrag der Frage nachgehen, was es braucht, damit an einem speziellen Ort etwas Besonderes entsteht. Was braucht es auf Künstlerseite (v.a. die Bereitschaft, sich einzulassen auf nicht selbst gewählte Rahmenbedingungen) , was braucht es auf Nutzerseite (hier geht es u.a. um Fragen nach der eigenen Identität) und was braucht es auf Ausloberseite (Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit, manchmal ein bisschen Mut).
Ich möchte die Bestandteile des Entstehungsprozesses einer solchen Auslobung nennen vom Konzeptgespräch, als Dreh- und Angelpunkt für das Gelingen, der Aufgabenbeschreibung als Ergebnis vieler offener Fragen und der Meinungsbildung im Preisgericht. Die Qualität der Ergebnisse möchte ich zur Diskussion stellen, ich werde hier meine Kriterien nennen. Und natürlich werde ich auch über den Eigensinn der Künstler*innen sprechen ohne den es keine Qualität gibt. 

Die Wanderausstellung ist zu sehen vom 06.09 bis 13.10.2024 im Zentrum Baukultur in Mainz.
Weitere Informationen finden Sie  auf  zentrumbaukultur.de. 

Die Eröffnung findet am 05.09.2024 um 18.30 Uhr im Zentrum Baukultur in Mainz statt.

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz