Nikolaus Gerhart

ohne Titel | 1986 | Mainz

Fünf durchbohrte Steinquader sind in einer losen Gruppe vor dem Eingang der Klinik für Psychiatrie angeordnet.

weiterlesen

Sie sind eine Reminiszenz an die in der Nähe stehenden Überreste des römischen Aquäduktes. Die Quader tauchen diesbezüglich als Segmente auf, die funktional nicht mehr miteinander in Verbindung stehen. Der Durchblick ermöglicht jedoch eine Verknüpfung auf visueller Ebene und wird auch dort spannungsvoll erweitert, wo die Bohrung an die Oberfläche stößt und die „Leitung“ nach oben brach liegt. An sich stellen die Steine Individuen dar, die nach außen unterschiedlich strukturiert, mal angeschnitten, mal natürlich rau sind und die an unterschiedlichen Stellen angebohrt sind. Die Löcher erinnern hier an Venen, die nur knapp unter der Oberfläche verlaufen, mal verletzt mal geschlossen sind. Die Quader drücken auch persönliche Eigenschaften aus wie offen oder verschlossen, durchschaubar oder zurückgezogen. Damit geht die Arbeit auch subtil auf ihren Standort ein und sensibilisiert für die Eigenheiten von verschiedenen Individuen.

Nikolaus Gerhart

geboren 1944 in Starnberg

lebt und arbeitet in München

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Untere Zahlbacher Straße 8
55131 Mainz