Die Rahmen für die Fahnen sind etwa zehn Meter hoch. «Unten ist Luft», sagte der Künstler der Deutschen Presse-Agentur. «Die Idee dieser Tore oder Skulpturen ist, dass man unten durchgehen kann.»
Damit werde der Wunsch erfüllt, mit dem Kunstwerk auch eine «Anlaufstelle für unsere über 30 000 Besucherinnen und Besucher im Jahr» zu schaffen, sagte Hering. Das Betrachten solle dazu anregen, über die Werte der Demokratie nachzudenken.
Das Kunstwerk "Drei Farben" sei angelehnt an die historische Hambacher Fahne, die im Original im kommenden Jahr auch wieder Einzug in den Landtag halten werde. «Diese Fahne und diese Farben symbolisieren für mich die unschätzbaren Werte und Vorzüge unserer parlamentarischen Demokratie wie Frieden, Freiheit, Wohlstand, Menschlichkeit und Solidarität. »
Das Kunstwerk füge sich auch städtebaulich sehr harmonisch in den Ort vor dem neuen Landtagsanbau und am Platz der Mainzer Republik ein.
Der Künstler spricht vom «Prototyp der Trikolore», mit Blick auf die französischen Nationalfarben. «Es ging auch darum, ein Kunstwerk zu schaffen, das eine Signalwirkung hat, wahrgenommen wird und die Aufenthaltsqualität steigert», erklärte Sailstorfer.
Die Fahne beziehe sich auf die umliegende Architektur und die städtebaulichen Elemente. So ist ein Tor in Richtung des Landtagsbalkons ausgerichtet, das zweite zum neu gebauten Landtagsrestaurant und das dritte zum gegenüberliegenden Kurfürstlichen Schloss.
Über den verwendeten Fahnenstoff sagt Sailstorfer: «Mir ist wichtig, dass er eine bestimmte Transparenz und Leichtigkeit hat und durchscheint.» Außerdem gehe es um die Haltbarkeit. «Dass es strapazierfähig ist und haltbar bei jeglichen Witterungsbedingungen.» Dass also die Farben der Demokratie nicht verblassen.
Der Landtag will das historische Deutschhaus am Rhein Ende März 2021 wieder beziehen. Rund zwei Monate nach der Landtagswahl am 14. März soll die konstituierende Sitzung am 18. Mai die erste Plenarsitzung in dem grundlegend sanierten Gebäude sein - zuletzt tagte das Parlament dort im Dezember 2015. Die Kosten für die auch aus technischen Gründen und wegen der Brandschutzanforderungen notwendigen Sanierung belaufen sich auf rund 67 Millionen Euro.